Olivenbäume auf Mallorca: Natur, Kultur & Ernte

Mallorca ist durchzogen von Olivenbäumen – schätzungsweise rund 750.000 stehen auf der Insel. Unglaublich: Rund 90 % davon sind älter als 500 Jahre, was von der tiefen Verwurzelung dieses kultivierten Baums in der Landwirtschaft der Insel zeugt. Die Bäume verteilen sich von der Ebene bis in Höhen von etwa 800 Metern, besonders zahlreich in der Serra de Tramuntana – wo sie große Teile der Kulturlandschaft prägen.

Ein Olivenbaum, Millionen Geschichten

Olivenbaum Mallorca

Der Olivenbaum ist auf Mallorca weit mehr als nur ein Agrarpflanze: Er verwebt Natur, Kultur und Geschichte. Bereits Kulturen wie die Phönizier und Griechen führten ihn ein, später verfeinerten die Araber die Sorten durch Veredelung und sorgten für die hohe Qualität der Produktion. Die typische Lage der Bäume – oft auf steinigen Terrassen – zeigt, wie die Menschen Wasser, Klima und Boden meisterhaft genutzt haben: Die steilen Hänge wurden terrassiert und so ertragsfähig gemacht.

Der berühmte Olivenbaum am Rathaus in Palma

Ein ikonisches Beispiel ist der Olivenbaum am Rathausplatz von Palma. Er wurde vor einigen Jahrzehnten aus einer Finca bei Pollença hierher verpflanzt. Heute wird sein Alter auf rund 600 Jahre geschätzt; der knorrige Stamm gilt als eines der beliebtesten Fotomotive in der Altstadt. Der Baum symbolisiert die historische Verbundenheit Mallorcas mit dem Olivenanbau – und steht mitten im urbanen Herzen Palmas.


Der älteste Olivenbaum – ein Geheimnis

Obwohl der Rathausbaum die größte Bekanntheit genießt, ist er nicht der älteste Baum der Insel. In der Serra de Tramuntana existieren Exemplare, die über 1000 Jahre alt sein sollen. Diese uralten Bäume sind stumme Zeugen von Jahrhunderten menschlicher Nutzung und natürlicher Härte – und geben einen tiefen Einblick in die Beständigkeit mallorquinischer Kulturen.

Die Olivenernte – nachhaltiges Kulturgut

Die Olivenernte auf Mallorca verbindet Tradition mit moderner Qualität: Früher war Olivenöl ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wurde sogar exportiert und diente als „Bezahlung“ von Importen wie Getreide. Heute hat sich die Produktion verfeinert: Mit der geschützten Ursprungsbezeichnung „Oli de Mallorca“ konnte hochwertige Qualität gesichert werden – meist aus traditionellen, wenig automatisierten Verfahren. Die steil terrassierten Hänge verhindern maschinelle Bewirtschaftung; die Ernte ist aufwendig und Handarbeit bleibt bis heute der Standard.

Olivenholz – Schönheit in Handarbeit

Schalen aus Olivenholz

Nicht nur die Früchte, auch das Holz des Olivenbaums ist wertvoll. Es zeichnet sich durch seine außergewöhnlich dichte und widerstandsfähige Struktur aus, die oft von einer charakteristisch gewundenen Maserung durchzogen ist. Deshalb eignet es sich hervorragend für kunstvolle Schnitzereien und langlebige Gebrauchsgegenstände. In vielen Läden auf Mallorca findet man Schalen, Schneidebretter oder dekorative Figuren aus Olivenholz. Jedes Stück ist ein Unikat – und ein wunderschönes, wenn auch nicht ganz günstiges, Mitbringsel von der Insel.

Symbolik, Nachhaltigkeit & Bedeutung heute

Olivenbäume sind auf Mallorca mehr als Landwirtschaft – sie stehen für ökologische Nachhaltigkeit, kulturelle Identität und landschaftliche Schönheit. Ihre Fähigkeit, in kargen Böden zu gedeihen, macht sie zu einem Symbol gegen Klimaveränderungen. Ihre Präsenz prägt die Ästhetik der Insel – besonders entlang zehntausender Hänge in der Serra de Tramuntana – und wirkt wie ein lebendiger Baustein der UNESCO-geschützten Kulturlandschaft.

WER SCHREIBT HIER?

Ich bin Anja und lebe in Palma de Mallorca. Als Diplom-Geographin entdecke ich leidenschaftlich gern neue Ecken und schreibe hier darüber.

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