Banyalbufar auf Mallorca – Wo Berge das Meer umarmen

Banyalbufar liegt wie ein gut gehütetes Geheimnis an der dramatischen Westküste Mallorcas – eingebettet in die steilen Hänge der Serra de Tramuntana und mit dem Blick stets auf das offene Meer gerichtet. Zwischen terrassierten Gärten, arabischen Bewässerungskanälen und jahrhundertealten Steinhäusern entfaltet sich ein Ort, der entschleunigt, verzaubert und nicht selten überrascht.

Banyalbufar auf Mallorca - Terrassen mit Trockenmauern

Mein erster Besuch in Banyalbufar

Ich musste tatsächlich viele Jahre auf Mallorca leben, bevor ich das erste Mal nach Banyalbufar gefahren bin. Der Name war mir bekannt, ein kleiner Ort an der Westküste – mehr wusste ich nicht. Irgendwann sagte ein befreundeter Fotograf: „Wenn du das echte Licht der Insel sehen willst, fahr nach Banyalbufar – am besten am späten Nachmittag.“ Und so machte ich mich an einem leicht diesigen Frühlingstag auf den Weg über die kurvige Küstenstraße.

Schon die Anfahrt war ein kleines Abenteuer – Pinien, Steilklippen, das Meer wie eine sich öffnende Kulisse. Aber dann, kurz nach einer engen Kurve, lag es plötzlich da: terrassiert, steinern, golden im Gegenlicht. Ich hielt spontan an, setzte mich auf eine niedrige Mauer, und war für einen Moment einfach nur still. Kein Verkehr, keine Stimmen, nur Wind, Möwen, Sonne und dieses Dorf, das sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern einfach da ist – als wäre es nie anders gewesen.

Seither war ich oft dort. Und jedes Mal habe ich das Gefühl, ein bisschen tiefer zu blicken. In die Landschaft. In die Geschichte. Vielleicht sogar ein Stück in mich selbst.


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Lage und Anreise – Spektakulär am Berghang

Banyalbufar liegt an der spektakulären Küstenstraße Ma-10, rund 25 Kilometer nordwestlich von Palma. Die Fahrt dorthin gleicht einer kleinen Sightseeing-Tour: Haarnadelkurven, Steilküsten, Ausblicke zum Verlieben. Am besten reist man mit dem Mietwagen an – denn Busse fahren selten, und gerade das letzte Stück der Strecke will man ohnehin in vollen Zügen und eigenem Tempo genießen.

Entfernungen im Überblick:

  • Palma de Mallorca: ca. 40 Minuten
  • Valldemossa: ca. 20 Minuten
  • Deià: ca. 30 Minuten
  • Flughafen PMI: ca. 50 Minuten
Terrassen in Banyalbufar Westküste Mallorca

Terrassen, Wasserkanäle und Wein – Die Seele von Banyalbufar

Banyalbufar ist geprägt von seinen steinernen Terrassenfeldern, die sich wie Treppenstufen vom Berg bis zum Meer ziehen. Diese jahrhundertealten Strukturen gehen auf die Mauren zurück, die ausgeklügelte Bewässerungssysteme entwickelten – viele davon funktionieren bis heute. Zwischen den Trockenmauern gedeihen Gemüse, Oliven, Zitronen – und vor allem die Reben des legendären Malvasia-Weins, der ausschließlich hier angebaut wird.

Sehenswürdigkeiten & Spaziergänge – Klein, aber voller Magie

In Banyalbufar gibt es keine aufdringlichen Attraktionen – das Dorf ist die Sehenswürdigkeit. Enge Gassen, steile Treppen, blühende Gärten und immer wieder der Blick aufs Meer. Besonders schön ist der Spaziergang zum alten Wachturm Torre des Verger, der wie ein steinernes Auge über der Steilküste wacht. Von hier aus scheint die Welt zu schweigen – bis auf das Kreischen der Möwen.

Weitere Highlights:

  • Pfarrkirche La Nativitat de Maria aus dem 17. Jahrhundert
  • Arabische Wasserkanäle (qanats) zwischen den Terrassenfeldern
  • Cala Banyalbufar – kleine, naturbelassene Bucht mit glasklarem Wasser
  • Mirador de Ses Ánimes – ein Aussichtspunkt, der seinen Namen verdient
Rathaus in Banyalbufar Mallorca

Essen mit Aussicht – Gastronomie in Banyalbufar

Die Gastronomie in Banyalbufar ist klein, aber fein – genau wie der Ort selbst. Einige der Restaurants haben atemberaubende Terrassen mit Meerblick, andere liegen versteckt im Inneren des Dorfes.

Kulinarische Empfehlungen:

  • Can Paco – bodenständige Küche, Paella, viel Fisch
  • Son Tomás – Panoramablick, besonders schön zum Sonnenuntergang, mediterrane Küche

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Wasserknappheit in Banyalbufar – Einschränkungen und Maßnahmen

In den letzten Jahren sieht sich Banyalbufar mit ernsten Wasserengpässen konfrontiert. Die Gemeinde hat zwar nächtliche Sperren inzwischen aufgehoben, doch weiterhin ist das Befüllen von Pools verboten, ebenso wie das Bewässern von Gärten und das Reinigen von Terrassen und Autos mit Trinkwasser. Zusätzlich wurde der tägliche Verbrauch pro Person auf etwa 75 Liter begrenzt.

In extrem trockenen Sommerperioden wurde sogar der Wasserfluss für 17 Stunden am Tag unterbrochen – um lediglich sieben Stunden pro Tag war Versorgung möglich. Diese Maßnahmen dienen dazu, die knappen Reservoirs und Brunnen (z. B. Font de la Vila) zu schützen, während Wassertankwagen Unterstützung leisten, was jedoch teuer und langfristig nicht tragbar ist.

Die Gemeinde arbeitet inzwischen an einem neuen Brunnenprojekt (Pozo), um die Versorgung zu sichern. Trotzdem bleibt die Lage prekäres Thema, insbesondere während der touristischen Sommersaison. Besucher sowie Einheimische werden zu verantwortungsvollem Wasserkonsum aufgerufen.

Wandern und Natur – Ein Paradies für Ruhesuchende

Banyalbufar ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen entlang der Westküste. Von hier führen zahlreiche Trockensteinmauerrouten (Ruta de Pedra en Sec) durch Olivenhaine, vorbei an Quellen, Aussichtspunkten und verlassenen Fincas.

Beliebte Wanderungen:

  • Banyalbufar – Esporles: ca. 2,5 Stunden durch Wälder und Berge
  • Rundweg zum Torre des Verger: leicht & aussichtsreich
  • Verbindungsweg nach Estellencs: mit herrlichen Ausblicken aufs Meer

Die Natur rund um Banyalbufar ist ursprünglich und rau – und genau darin liegt ihre Schönheit.

Banyalbufar – Wo Mallorca noch atmen kann

Wer hierherkommt, wird nicht laut begrüßt – aber still verzaubert. Es ist dieser eine Moment, wenn das Licht der untergehenden Sonne die Terrassen golden färbt und das Meer schweigt. Dann weiß man: Hier ist Mallorca noch echt.



WER SCHREIBT HIER?

Ich bin Anja und lebe in Palma de Mallorca. Als Diplom-Geographin entdecke ich leidenschaftlich gern neue Orte und schreibe hier darüber.
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Anja Kaiser Mallorcaexperten
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