Zentralfriedhof von Palma: die unentdeckte Sehenswürdigkeit für Kunstliebhaber
Du liebst Skulpturen? Dann musst du unbedingt den Zentralfriedhof in Palma besuchen.
Es klingt vielleicht etwas makaber, schließlich ist dieser Ort für viele Menschen die letzte Ruhestätte und für die Verbliebenen ein Ort der Trauer und Andacht. Aber die Kunstwerke, die man auf diesem Friedhof sehen kann, sind definitiv einen Besuch wert. Ja, vielleicht klingt es komisch, aber ich mache gern einen Rundgang auf dem Friedhof.

Wenn du diesen besonderen Ort besuchst, möchte ich darum bitten, dich besonders ruhig und respektvoll zu verhalten! Denn nicht nur die Ruhe der Verstorbenen sollte geachtet werden, auch die Angehörigen verdienen es, um ihre Angehörigen zu trauern, ohne störende Geräusche von Touristen.
Lage des Zentralfriedhofs
Der Zentralfriedhof liegt weit außerhalb des Zentrums am nördlichen Stadtrand von Palma.
Cementiri Municipal de Palma de Mallorca
Calle de Jesús, 2, 07010 Palma (Illes Balears):
https://maps.app.goo.gl/tL35BSLBcrfdK7oD8
Führung über den Friedhof
Es werden einmal monatlich Führungen über den Friedhof angeboten, sowohl als Tages, als auch als Nachtführung. Leider finden diese nur auf Katalanisch statt. Wer fließend Spanisch spricht und sich vorher etwas mit der Aussprache des Katalanischen befasst, kann recht viel verstehen. So ist zumindest meine ganz persönliche Erfahrung.
Mehr Infos und die Termine zu den Führungen lassen sich unter dem folgenden Link finden:
https://efm.palma.es/en/-/visites-guiades
Vielen macht es ein mulmiges Gefühl über einen Friedhof zu laufen und ja, es liegen dort tote Körper begraben. Aber wie schon eine sehr weise ältere Dame vor Jahren zu mir sagte, sollte man eher vor den Lebenden Angst haben.
Und so genoss ich meinen Rundgang und die Einsamkeit. Ich habe während der Stunde, die ich dort verweilte nur eine einzige Person getroffen. Wenn du es ruhig brauchst oder dem touristischen Trubel für einige Zeit entfliehen möchtest, schau dir den Friedhof an, es lohnt sich.
Von schlicht bis pompös – reiche Familien erkennt man an der Grabgestaltung
Auf dem Friedhof gibt es unzählige recht schlichte Gräber. Anders als auf deutschen Friedhöfen, wird auf den Gräbern nichts angepflanzt. Somit ist die Grabpflege sehr leicht. Man muss sich nicht um frische Blumen, Neuanpflanzung oder verwelkte Blätter kümmern, denn die Gräber sind komplett mit Steinplatten bedeckt.
Vereinzelt sieht man Blumensträuße oder ausgeblichene Plastikblumen. Die Friedhofskultur ist völlig anders als bei uns. Fühlt man sich auf einem deutschen Friedhof wie in einem Ziergarten, so fühlt man sich hier wie in einem Museum für Skulpturen, Ornamente und andere architektonische Gebilde. Es ist unglaublich, was man auf den zweiten Blick alles entdeckt.
Imposant sind die teils riesigen Mausoleen der reichen Familie, wie der mallorquinischen Bankiersfamilie March. Sie sehen aus wie kleine Kapellen, die teils mit gotischen Elementen verziert sind. Ich schaue mir das Ganze von oben an, denn über eine Treppe erreicht man den Bereich, an dem die Urnen bestattet werden. Von hier hat man einen tollen Überblick über das gesamte Friedhofsgelände und kann vor allem die pompösen Mausoleen in voller Pracht bewundern.
Kurzer historischer Überblick des Zentralfriedhofs
Der Friedhof wurde ursprünglich bereits 1821 an dieser Stelle eingeweiht, allerdings stammen die ältesten gefundenen Gräber aus dem Jahr 1826.
In der ersten Phase waren die Gräber reihenweise angeordnet. Seitdem hat sich der Friedhof mehrmals stark verändert. Größten Einfluss hatte der Architekt Gaspar Bennazar, der das Gelände komplett neu strukturierte und breite Wege anlegte. Die Umgestaltung wurde 1938 fertiggestellt, wovon auch die Aufschrift im Eingangsbereich zeugt.
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Sicherheitshinweis am Eingang des Zentralfriedhofs beachten
Im Eingangsbereich wird man, allerdings nur auf mallorquinisch, darauf hingewiesen, dass man die Wege nicht verlassen soll und auf gar keinen Fall auf Grabplatten steigen soll.
Hier sind in der Vergangenheit schon Unfälle passiert und du willst in deinem Urlaub bestimmt nicht in eine Gruft stürzen oder dich wegen einer lockeren Grabplatte verletzen. Letztendlich finde ich aber auch, dass es der Respekt verbietet, die Gräber zu betreten.
Es gibt sicherlich noch unendlich viele Geschichten zu berichten und Aspekte zu entdecken. Ich hoffe, dass ich hier noch weitere Informationen bekommen kann und werde ggf. den Artikel erweitern. Vielleicht traue ich mich mal an einer Nachtführung teilzunehmen? Es gruselt mich schon etwas bei dem Gedanken!
WER SCHREIBT HIER?
Ich bin Anja und lebe in Palma de Mallorca. Als Diplom-Geographin entdecke ich leidenschaftlich gern neue Ecken und schreibe hier darüber.
Mit meinen Mallorca Touren für Selbstentdecker kannst du die schönsten Orte auf eigene Faust entdecken.
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BIN SCHON SEIT MEINER KINDHEIT MIT MALLORCA VERBUNDEN ABER DIESES IST FÜR MICH WAS GANZ NEUES UNENTDECKTES; WAS ICH UNBEDINGT ALS NÄCHSTES ANSCHAUEN MÖCHTE LIEBE GRÜßE UND VIELEN DANK FÜR DIESEN BEITRAG