Schon seit Wochen nehme ich mir vor, diesen Friedhof zu besuchen, an dem ich mit meinem Fahrrad schon so oft vorbei gefahren bin und der von außen einfach gigantisch wirkt. Am Samstag habe ich es endlich geschafft und war begeistert. Ja, vielleicht klingt es komisch, aber das wird nicht mein letzter Friedhofsbesuch gewesen sein. Es gibt dort so unglaublich viel zu entdecken und Kunstliebhaber, vor allem Fans von Skulpturen kommen voll auf ihre Kosten.
Vielen macht es ein mulmiges Gefühl über einen Friedhof zu laufen und ja, es liegen dort tote Körper begraben. Aber wie schon eine sehr weise ältere Dame vor Jahren zu mir sagte, sollte man eher vor den Lebenden Angst haben. Und so genoss ich meinen Rundgang und die Einsamkeit – ja, ich habe während der Stunde, die ich dort herumlief nur eine einzige Person getroffen. Wenn du also etwas abseits des touristischen Trubels entdecken willst, schau dir den Friedhof an, es lohnt sich.
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Von schlicht bis pompös – reiche Familien erkennt man an der Grabgestaltung
Auf dem Friedhof gibt es unzählige recht schlichte Gräber. Anders als auf deutschen Friedhöfen, wird auf den Gräbern nichts angepflanzt, was die Grabpflege sehr pflegeleicht macht. Man muss sich nicht um frische Blumen, Neuanpflanzung oder Wege harken kümmern, denn die Gräber sind komplett mit Steinplatten bedeckt. Vereinzelt sieht man Blumensträuße oder ausgeblichene Plastikblumen. Die Friedhofskultur ist völlig anders als bei uns. Fühlt man sich auf einem deutschen Friedhof wie in einem Ziergarten, so fühlt man sich hier wie in einem Museum für Skulpturen, Ornamente und andere architektonische Gebilde. Es ist unglaublich, was man auf den zweiten Blick alles entdeckt.
Imposant sind die teils riesigen Mausoleen der reichen Familie, wie der mallorquinischen Bankiersfamilie March. Sie sehen aus wie kleine Kapellen, die teils mit gotischen Elementen verziert sind. Ich schaue mir das Ganze von oben an, denn über eine Treppe erreicht man den Bereich, an dem die Urnen bestattet werden. Von hier hat man einen tollen Überblick über das gesamte Friedhofsgelände und kann vor allem die pompösen Mausoleen in voller Pracht bewundern.
Kurzer historischer Überblick des Zentralfriedhofs
Der Friedhof wurde ursprünglich bereits 1821 an dieser Stelle eingeweiht, allerdings stammen die ältesten gefundenen Gräber aus dem Jahr 1826. In der ersten Phase waren die Gräber reihenweise angeordnet. Seitdem hat sich aber der Friedhof mehrmals stark verändert. Größten Einfluss hatte der Architekt Gaspar Bennazar, der das Gelände komplett neu strukturierte und breite Wege anlegte. Die Umgestaltung wurde 1938 fertiggestellt, wovon auch die Aufschrift im Eingangsbereich zeugt.
Sicherheitshinweis am Eingang des Zentralfriedhofs beachten
Im Eingangsbereich wird man allerdings nur auf mallorquinisch darauf hingewiesen, dass man die Wege nicht verlassen soll und auf gar keinen Fall auf Grabplatten steigen soll. Hier sind in der Vergangenheit schon Unfälle passiert und du willst in deinem Urlaub bestimmt nicht in eine Gruft stürzen oder dich wegen einer lockeren Grabplatte verletzen. Letztendlich finde ich aber auch, dass es der Respekt verbietet, die Gräber zu betreten.
Leider habe ich keinen Hinweis gefunden, ob es Führungen über den Friedhof gibt. Es gibt sicherlich noch unendlich viele Geschichten zu berichten und Aspekte zu entdecken. Ich hoffe, dass ich hier noch weitere Informationen bekommen kann und werde ggf. den Artikel erweitern.
Adresse des Friedhofs:
Calle de Jesús, 2
07010 Palma (Illes Balears)
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WER SCHREIBT HIER?
Ich bin Anja und lebe in Palma de Mallorca. Als Diplom-Geographin entdecke ich leidenschaftlich gern neue Orte und schreibe hier darüber.
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